Das Dorf Brè über Lugano wurde erst im Jahr 1912 durch eine befahrbare Straße mit Lugano verbunden. Aufgrund der kargen Ressourcen bat es damals allerdings äußerst geringe Arbeitsmöglichkeiten.
Der Bevölkerung blieb meist nichts anderes übrig, als sich anderswo als Maurer oder Bauer zu verdingen oder auszuwandern. Einige Auswanderer hatten etwas mehr Glück und wurden in der Hotelbranche tätig.
Algerien, Frankreich, Nord- und Südamerika, aber vor allem die Vereinigten Staaten waren bei den Emigranten beliebte Länder. Als später auch die deutsche und französische Schweiz einen Bau- und Entwicklungsboom erlebte, war ein Auswandern in andere Länder nicht mehr notwendig und die Menschen fanden Arbeit in relativer Nähe zu ihrem Heimatort. Viele verdingten sich auch im Tessin als Hilfsarbeiter für den Bau des Mandria-Tunnels und der Brücke und Talsperre in Melide.
Die meisten Auswanderungen erfolgten in den Jahren 1850-1880 und 1910-1930. Zahlreiche Familien ließen sich in der Innerschweiz, in Algerien, Frankreich, den Vereinigten Staaten, in Mexiko, Kolumbien, Argentina, Uruguay usw. nieder.
Aus einer ersten Nachforschung in den Ausschiffungspapieren und in den Unterlagen der Einwanderungsbehörde in Ellis Island im amerikanischen Staat New York konnte festgestellt werden, dass damals aus Brè über Lugano zahlreiche Personen und ganze Familien nach Amerika auswanderten: Bonzi, Caratti, Demarchi, Gianini, Gilardi, Malacrida, Monti, Pedrotta, Prati, Raselli, Sabbioni, Taddei, usw…