Bis 1912 war das Dörfchen Brè nur über einen Saumpfad mit Lugano verbunden. Erst der Bau einer befahrbaren Straße führte zu einer großen Wandlung der Ortschaft.
Bis zu diesem Zeitpunkt lebte Brè hauptsächlich von der Viehzucht und vom Ackerbau und seine Bauern verkauften ihre Produkte auf dem städtischen Markt in Lugano. Die einzige Möglichkeit, die Arbeitsplätze in Lugano zu erreichen, war damals noch zu Fuß.
 
Der allgemeine Mangel an Arbeitsplätzen führte außerdem dazu, dass zahlreiche Dorfbewohner nach Amerika, Frankreich, Algerien oder in den Rest der Schweiz auswanderten.
Es ist interessant zu wissen, dass der Monte Brè über Lugano und der Monte Boglia seit jeher sehr wasserarm sind und aus diesem Grund Wasser im Dorf bis 1950 Mangelware war. Noch heute gibt es in den ältesten Wohnhäusern einen Brunnen, aus dem das Quellwasser geschöpft wurde.
 
Seit dem Bau des neuen Wassernetzes erfolgt mittlerweile die Trinkwasserversorgung fast ausschließlich über den Luganersee.
 
Auf den Seiten „Ursprung“ und „Auswanderung“ leben jene, gar nicht so weit zurückliegenden Momente wieder auf, die dem Leser verdeutlichen, wie schwer es damals war, sich sein täglich Brot zu verdienen.